Christine Stephan – Internethilfen für Senioren

Die Erfahrung aus 38 Berufsjahren gerne weitergeben…

Als wir Frau Stephan im Dez. 2024 beim Austausch-Treffen der Lesepat:innen TKS in der Bibliothek Kleinmachnow trafen, horchten wir auf, als sie erzählte, dass sie neben Ihrer Tätigkeit als Lern- und Lesepatin auch kostenlose Internethilfen für Senioren:innen anbietet. Kurzerhand luden wir sie auf einen Tee in das Ehrenamtsbüro TKS ein und so lernten wir ihre Kompetenzen und ihren Werdegang kennen.

Sie stammt als Dipl. Informatikerin der TU Berlin 1977 aus einer Zeit, als IT gerade das Laufen lernte und man an Großrechnern unterwegs war. An Schulen existierte noch kein Lehramt für Informatik, geschweige, dass es für den Unterricht Lehrpläne zur Vermittlung von Informatik-Wissen gab. Und so landete sie 1978 über ein Projekt der Freien Universität Berlin zur Gestaltung der Lehrpläne für das neue Unterrichtsfach auch in deren praktischer Umsetzung: Sie wurde tätig als Lehrerin an der John-F.-Kennedy-Schule in Zehlendorf und unterrichtete in der 9. und 10. Klasse den Wahlpflichtunterricht Informatik.

Lange Zeit war das Fach Pionierarbeit und einfach loslegen im Unterricht wie heute war nicht. Da es an Schulen noch keine Rechnerausstattung wie heute gab, geschweige denn so etwas wie Netzwerkadministratoren, musste sie sich mit Kollegen und interessierten Schülern zusammen um alles kümmern, Netzwerke aufbauen, Software einrichten, usw.

Es machte Ihr Spaß und sie blieb 38 Jahre in dem Beruf tätig, immer auf der Höhe der Zeit. Denn die Entwicklungen und der Umgang mit dem Personal Computer, dem Internet und schließlich ab 2007 dem Smartphone revolutionierte mit allen Vor- und Nachteilen nicht nur unseren Umgang mit IT, sondern gleich unsere komplette Kommunikation.

Als Frau Stephan in Kleinmachnow wohnend schon längst im Ruhestand war, traf das Mitglied des Seniorenbeirates Kleinmachnow und Seniortrainer Siegfried Grauwinkel mit seiner Projektidee „Internethilfen für Senioren“ bei ihr auf offene Ohren. Seitdem steht sie Senior:innen aus Kleinmachnow, aber auch aus Teltow und Stahnsdorf mit Rat und Tat zur Seite. Sei es, wenn es um Sicherheit mit Antivirenprogrammen geht, den Umgang mit Apps, Browsern oder E-Mail, oder das Arbeiten mit Office-Programmen. Ihre Themenpalette ist bei ihrem Hilfsangebot breit gefächert.

Kontaktieren kann man Fr. Stephan über Fr. Höhne von der Gemeinde Kleinmachnow. Sie nimmt dann Kontakt mit Ihnen auf und steht Ihnen mit Ihrer Hilfe dann vor Ort zur Seite oder vereinbart mit Ihnen eine Teamviewer-Konferenz, um ein Problem zu lösen.

Der Flyer, der in den Gemeinden ausliegt, beschreibt das Angebot wie folgt:

Hilfe am Computer für Seniorinnen und Senioren in Kleinmachnow

• Theaterkarten bestellen
• Arzttermine vereinbaren
• Bankgeschäfte abwickeln
• Reisen buchen
• Digital einkaufen
• E-Mails schreiben und empfangen
• Nachrichten und Social Media
• Fotos speichern, sortieren und verschicken
• Bahntickets bestellen

Die hier aufgeführten Tätigkeiten gehören zum täglichen Leben, auch bei Senioren!
Früher haben wir sie „zu Fuß“, oder auch telefonisch, aber eben „analog“ erledigt. Heute jedoch sind Bankfilialen geschlossen, Telefonieren ist ohne lange Warteschleifen und Zwangsberieselung über Datenschutz nicht mehr möglich. Und lange Ansagen mit der Aufforderung verschiedene Ziffern zu drücken, um weiterzukommen, überfordern nicht nur ältere Menschen zunehmend. Und wo gibt es heute noch Schalter für Bahntickets?

Diese Entwicklung schreitet immer schneller voran. Und sie ist dafür verantwortlich, dass Senioren stetig weiter von der Mitte der Gesellschaft an deren Rand getrieben werden.

Dagegen wollen wir etwas tun!
Die Digitalisierung ist aber nicht mehr wegzudenken. Das Internet bestimmt unser aller Leben, doch wer im Beruf oder Hobby nie die erforderlichen Kenntnisse erwerben konnte oder unsicher darin ist, wünscht sich Unterstützung.
Hierfür gibt es jetzt die Internethilfe für Senioren in Kleinmachnow, initiiert vom Kleinmachnower SeniorTrainer und stellvertretenden Vorsitzenden des Seniorenbeirats, Siegfried Grauwinkel.

Tipps von Fachleuten
Freundliche, ehrenamtliche EDV- Berater geben gerne ihr Wissen und ihren Erfahrungsschatz weiter, um gemeinsam mit den Senioren und Seniorinnen Lösungen zu finden.
Die wird telefonisch oder per Fernwartung geschehen. Auch persönliche Besuche lassen sich gegebenenfalls organisieren.

Unsere EDV-Berater sind fit an PC, Smartphone und Tablet. Sollten sie ganz spezielle Fragen nicht auf Anhieb beantworten können, so geben sie Tipps zum weiteren Vorgehen.

Wir finden, dass das ein wunderbares Angebot ist, vor allem wenn jemand, mit so viel Erfahrung aus seinem langen Berufsleben, diese Erfahrung kostenlos zur Verfügung stellt – damit die Teilhabe von SeniorInnen im Alter nicht so schnell verloren geht.