Der funktionale Ansatz von Freiwilligenarbeit:
Es mag paradox erscheinen, dass unbezahltes Arbeiten zum Wohlbefinden beitragen kann, doch genau das wurde in empirischen Studien beobachtet: Freiwilligenarbeit kann als psychosoziale Ressource fungieren. Um diese Begründung zu verstehen, ist es wichtig, Freiwilligenarbeit im Kontext des salutogenen Modells und der Rollentheorien zu sehen. Dies hilft zu erklären, wie Freiwilligenarbeit zur Erhaltung der Gesundheit und zur Förderung des Wohlbefindens beitragen kann. Wie sie andere Tätigkeitsbereiche, insbesondere abhängige Beschäftigung, ergänzen oder ausgleichen kann und so zu einer besseren Work-Life-Balance beiträgt.
Der salutogene Ansatz für Freiwilligenarbeit und Gesundheit
Der Begriff Salutogenese wurde erstmals von Aaron Antonovsky (1979) geprägt und ist ein Rahmen, der in starkem Kontrast zum traditionellen, pathogenen Ansatz für Gesundheit und Medizin steht. Während sich die Pathogenese darauf konzentriert, was Individuen krank macht, befasst sich die Salutogenese mit Faktoren, die ihnen helfen, auch angesichts von Widrigkeiten zu gedeihen.
Es ist daher klar, dass Freiwilligenarbeit aus einer salutogenen Perspektive als psychosoziale Ressource gesehen werden kann: Als selbstbestimmte Tätigkeit erwarten wir, dass Freiwillige ein Gefühl der Kontrolle/Autonomie über ihre Aufgaben und Sinnhaftigkeit in ihrem Engagement erfahren. Zwischenmenschliche Merkmale wie Feedback, Anerkennung und soziale Unterstützung führen zu verstärkten individuellen Faktoren wie Kompetenzgefühl, Meisterschaft und Zugehörigkeit, die alle die psychosozialen Ressourcen eines Individuums stärken.
Die Autoren liefern hiermit einige empirische Belege, die hauptsächlich auf Längsschnittstudien basieren, die in Ramos und Wehner (2015) berichtet wurden, sowie auf neueren Studien.
Quelle: Buch in englischer Sprache:
„Organizational, Motivational, and Cultural Contexts of Volunteering“
(kostenloser Download unter diesem Link: https://link.springer.com/book/10.1007/978-3-030-92817-9)